Thema der 4. INSEL-Konferenz, die am 25. Mai 2019 in den Räumen der Universität der Künste am Mierendorffplatz stattfand, war die „wachsende Mierendorff-INSEL“, hier im Besonderen das geplante Neubauquartier am Spreebord.

Andrea Isermann-Kühn (DorfwerkStadt e.V.) moderierte die Veranstaltung, die von der DorfwerkStadt e.V. organisiert worden war und zu der ca. 200 Einwohner*innen und Beteiligte des Bauvorhabens gekommen waren.

Zunächst begrüßte Bezirksstadtrat Schruoffeneger die Anwesenden und erklärte, dass der Zuwachs an Einwohner*innen keine Verdrängung zur Folge haben solle, vielmehr die Wohnqualität für alle INSEL-Bewohner*innen erhöht werden soll. Bei dem Bauprojekt handelt es sich um das größte Neubauvorhaben auf der Mierendorff-INSEL.
Gegenüber dem Plan von 2017 haben sich, so Schruoffeneger, in vier wesentlichen Punkten Veränderungen ergeben: Die Baufläche ist um 14.000 m² reduziert worden, es wird ein Sozial- oder Nachbarschafts-Campus entstehen und an der Seite zum Kraftwerk gibt es aus Lärmschutzgründen einen gewerblichen Bereich. Zusätzlich entstehen mehr freie Flächen durch den Bau in die Höhe.
 Für den Bezirk ist es wichtig, dass 30% der Wohnungen im sozialen Wohnungsbau entstehen. Für das gesamte Quartier ist eine gute soziale Durchmischung erwünscht. In der jetzigen, frühen Planungsphase gibt es zwischen Bezirk und der Projektmanagement GmbH „Am Spreebord“ naturgemäß offene Fragen, über die weiter zu verhandeln sein wird. Dazu gehört auch die Höhe der Bebauung, die von 65 m bis zu den vom Investor gewünschten 90 m variiert.

Harald Großkinsky, Geschäftsführer der „Am Spreebord“ Projektmanagement GmbH, stellte zunächst die Ideen und Ziele vor.
Wichtige Aspekte der frühen Planung sind: großzügiger Freiraum, keine klassischen Straßen, Durchwegung für die Öffentlichkeit, Zugang zum INSEL-Rundweg, E-mobilität und Raum für Fahrräder, grüne Fassaden und Dächer und ein Sozial-Campus.
 Die Aufteilung mit 50% Wohnbauten, 10% Sozial-Campus und 40% Gewerbeflächen ist, so Großkinsky, Ergebnis der Voruntersuchungen, vor allem der Lärmgutachten. Der Bebauungsplanentwurf ist auf der Internetseite des Bezirksamtes einsehbar.

Im Anschluss erklärte Herr Jungebluth vom Stadtentwicklungsamt Charlottenburg-Wilmersdorf den langwierigen Weg von Planung und Beteiligung und wies darauf hin, dass im Internet bis zum 21. Juni 2019 die Möglichkeit besteht, sich zu äußern, bis dahin auch im Amt selbst vorbei gegangen werden kann, Fragen gestellt und Stellungnahmen abgegeben werden können. Dazu weitere Infos hier.

Diskussion auf der 4. INSEL-Konferenz. Foto: Petra Dönselmann

Die folgende Diskussion ergab als Kritik vor allem die – gegenüber dem im früheren Entwurf in den Medien benannte   – reduzierte Anzahl von Wohnungen.

Das INSEL-Zukunftsteam, das sich im März 2019 gebildet hat, stellte sich und seine Vorstellungen für einen Nachbarschafts-Campus auf der Neubaufläche vor. Insbesondere die Bedeutung eines großen Nachbarschaftszentrums für alle (neuen und alten) Bewohner*innen wurde hervorgehoben.

Plakat zum „Nachbarschafts-Campus“ auf der 4. INSEL-Konferenz.

Beim anschließenden Markt der Akteur*innen präsentierten AGs, Initiativen und Projekte ihre Arbeit. Es gab Gelegenheit zu Austausch und Diskussionen im kleineren Kreis.
Es war eine gelungene Veranstaltung mit vielen Informationen und Gelegenheiten zum Nachfragen. Was von den Ideen zum Neubauquartier in ein paar Jahren Realität werden wird, muss sich noch erweisen.