Die Mierendorff-INSEL ist ein wachsender Stadtteil – wir wollen uns bedürfnis- und bedarfsgerecht mit unseren Ideen in den Gestaltungsprozess einbringen.

Am 29. August 2019 fand ein INSEL-Forum zum Thema „Bebauung am Spreebord“  im Haus am Mierendorffplatz statt.

Thomas Bittner, Architekt aus dem Nachbarkiez, hat zum Einstieg die Lage des Grundstücks im Stadtteil und den angrenzenden Gebieten, die geplanten Baukörper zur Einschätzung von Umfang und Massen der bisherigen Planung und eine mögliche Wohnungsbedarfsrechnung dargestellt.
Hier die Unterlagen von Thomas Bittner zum Herunterladen.

Im Anschluss haben sich die 10 Teilnehmer*innen auf zwei Tische verteilt, um auf dem Grundriss des Geländes am Spreebord mit Bauklötzen ihre Vorstellungen für die Bebauung und Nutzung aufzubauen.
Das Volumen der pro Gruppe höchstens verfügbaren Bauklötze entsprach in etwa der maximal möglichen Baumasse auf dem Grundstück im Maßstab 1:500. Es durfte beliebig gestapelt, aneinandergereiht werden, wobei Erschließungen und Verschattungen Berücksichtigung finden sollten. Und es mussten nicht alle Bausteine verbraucht werden. Mehr gab es jedoch nicht.

Foto: Thomas Bittner

Nach gut 1 ½ Stunden intensiven Austausches, Bauens und Verwerfens haben sich die beiden Gruppen gegenseitig ihre Entwürfe vorgestellt.

Modell 1:

  • zur Quedlinburger Straße soll die Berliner Traufhöhe (6 Geschosse +2 für den Dachaufbau) eingehalten werden, Türme entstehen zur Spreeseite
  • 45 m als maximale Bauhöhe
  • Wohnen und Arbeiten sollen in gemeinsamen Baukomplexen zum Kraftwerksgebäude hin entstehen
  • baulicher Riegel entlang der alten Turbinenhalle und der Bedarfsrohre
  • Raum für junge Menschen mitdenken, z.B. Skaterflächen auf den Dächern
  • urbane Qualität zur Quedlinburger Straße fehlt bislang im Entwurf, verbindend das alte Verwaltergebäude stehen lassen
  • städtische Versorgungsstruktur und niedere Gebäude zur Quedlinburger Straße planen, Gebäudehöhen dann zur Spree anwachsen lassen
  • Angebote für Sozialcampus (Nachbarschaftszentrum, Kultur, Freizeit- Hilfeangebote) über die gesamte Bebauungsfläche verteilen für eine gelebte Nachbarschaft
  • Achtung Fallwinde: keine durchgängige Mitte, Freiraum schaffen, dafür mehr kleinere Räume und Querrigel mitdenken
  • Soziale Nutzungen (insbesondere Sonderwohnformen) immer mit sonstigen Wohnformen mischen, inklusiv denken

Foto: Andrea Isermann-Kühn

Modell 2:

  • Die Dächer sollen begrünt und nutzbar sein und mit Solaranlagen versehen werden
  • Es sollen gemeinschaftlich nutzbare Freiflächen entstehen: Gemeinschaftsgarten, Bäume, Hochbeete, Bänke, Spielplatz, zentraler Mittelplatz mit Springbrunnen oder Teich und umgeben von öffentlichen Nutzungen / Einrichtungen
  • in den Erdgeschossen barrierefreie Wohnungen
  • Fahrradabstellanlagen
  • Kleingewerbe über das Gelände verteilt ermöglichen
  • zentraler Platz mit Brunnen
  • gelbe und rote Klötzchen stehen zum Wohnen zur Verfügung
  • grüne Klötzchen symbolisieren Gemeinschaftsgebäude
  • blaue Klötzchen sind für Gewerbezwecke vorgesehen
  • Gewerbe soll entlang der Quedlinburger Straße entstehen
  • eine Bürospange als Brückenkonstruktion soll über die Quedlinburger Straße gebaut werden
  • Lagerräume für selbst erzeugte Lebensmittel und Food Coops mitdenken
  • Südliche Bebauung mit dem INSEL-Rundweg/Spreeufer verbinden, ausstatten mit Cafés und Gewerbe
  • Teich mit Stegen, organische und durchlässige Durchwegungen und Dachgärten mit Cafés, Nachbarschaftszentrum, Therapieräumen und Jugendzentrum planen

Foto: Thomas Bittner

Die Teilnehmer*innen sind daran interessiert, in einen Dialog mit Politik, Verwaltung und den Eigentümern zu treten, um die Vor-Ort-Belange und Erfahrungen gewinnbringend einzubringen.

Zusammenfassung: Andrea Isermann-Kühn

Foto: Thomas Bittner