Rund 100 Bewohner:innen der Mierendorff-INSEL und andere Interessierte sind zur INSEL-Konferenz zum Thema „Mobilität auf der Mierendorff-INSEL – Verbesserung der Lebensqualität vor Ort“ gekommen. Die Veranstaltung des Bezirksamtes, Abteilung Ordnung, Umwelt, Straßen und Grünflächen, die vom „Raum für Beteiligung“ organisiert und moderiert wurde, fand am Samstag, 13. Mai, in der Aula des Gottfried-Keller-Gymnasiums statt. Kirstin Bauch, Bürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf, begrüßte die Teilnehmer:innen und hob die Bedeutung der Beteiligung von Bewohner:innen in Stadtentwicklungsprozessen hervor. Dies bedeute Abgeben auf Seiten der Verwaltung und Verantwortungsübernahme auf Seiten der Einwohnerschaft.

Das Interesse der Konferenz-Teilnehmer:innen an einem konstruktiven Dialog zu vorhandenen und befürchteten weiteren Verkehrsproblematiken war groß. Fachliche Impulse kamen vom Stadtplanungsamt und vom Sachgebiet Tiefbau des Bezirksamtes sowie der Deutschen Bahn und der BVG.

Viele Insulaner:innen zeigten sich besorgt, dass es im Zuge der vielen bereits laufenden und anstehenden großen Bauvorhaben auf der Mierendorff-INSEL ein Übermaß an Verkehr und Durchgangsverkehr geben wird.

Als besonderen Problempunkt benannten die Teilnehmer:innen die Kreuzung Osnabrücker Straße/Mierendorffplatz/Keplerstraße, die für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen ein hohes Gefahrenpotenzial berge. Kritisiert wurde auch der Wegfall der Buslinie X9 sowie – mit Inbetriebnahme der geplanten Tram-Linie – auch der Linie M27. Generelle Bedenken in Bezug auf die Tram-Line bestehen wegen der langandauernden Bauarbeiten und des damit steigenden Lärms. Dieser werde auch anhalten, wenn die Tram in Betrieb ist, so die Befürchtung. Viele Teilnehmer:innen sorgten sich auch um einen Wegfall von Parkplätzen im Zuge der Trameinführung.

Als positive Beispiele der Verkehrssituation wurden die Radspur auf der Sömmeringstraße sowie die vielen Zebrastreifen und Tempo-30-Zonen auf der INSEL angeführt. Allerdings, der Wermutstropfen: Diese Schutzmaßnahmen würden von Autofahrer:innen oft nicht beachtet.

Die Ergebnisse der Konferenz fließen nun in ein Mobilitätskonzept ein, das dem neuen INSEL-Rat vorgestellt wird. Dieser Bürgerrat, der aus rund 25 ausgelosten Insulaner:innen besteht, wird noch in diesem Jahr zu wichtigen Verkehrsfragen ein Votum abgeben. Dieses Votum ist für das Bezirksamt zwar nicht bindend, wird jedoch in der Regel umgesetzt.